10.05.2022

Mögliches Öl-Embargo gegen Russland: Energiehandel rät zu Besonnenheit

  • Versorgungssicherheit mit Heizöl bleibt trotz möglichem Öl-Embargo der EU gegen Russland gesichert
  • Seriöse Prognosen zu Preisentwicklungen oder Verbraucherempfehlungen zurzeit kaum möglich
  • Flüssige Energieträger auch künftig wichtig für Versorgungssicherheit

Mögliches Öl-Embargo der EU gegen Russland sorgt erneut für Verunsicherung bei Verbrauchern

Erst Corona, dann der Ukraine-Krieg – nun sorgen die laufenden Abstimmungen der EU-Mitgliedsstaaten über die Verabschiedung ein sechstes Sanktionspakets gegen Russland für Anspannung. Dieses Sanktionspaket soll auch ein Embargo von russischem Öl beinhalten, was sowohl auf den Märkten, als auch unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern von Heizöl für Verunsicherung sorgt. Wie bereits zu Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine Ende Februar stellen sich viele Menschen erneut die Fragen: Wird irgendwann auch das Heizöl knapp? Muss ich jetzt auf Vorrat kaufen?

Versorgung mit Heizöl bleibt im Verbandsgebiet trotz möglichem Embargo gesichert

„Aus Sicht des Energiehandels raten wir den Heizölkundinnen und -kunden zu Besonnenheit“, sagt Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte. „Selbst wenn morgen ein Embargo auf russisches Öl beschlossen wird, wird es zu keinen Versorgungsengpässen mit Heizöl in unserem Verbandsgebiet im Südwesten und der Mitte Deutschlands kommen“, beruhigt Funke und erklärt: „Zunächst einmal wird ein solches Embargo ohnehin erst in sechs Monaten in Kraft treten – bis Jahresende wird das geplante Embargo also keine physischen Auswirkungen haben. Gleichzeitig arbeiten die Raffinerien, so z.B. die für Mitteldeutschland zentrale TotalEnergies Raffinerie Leuna momentan mit Hochdruck daran, die Substitution russischen Erdöls auf eine breitere Basis zu stellen und neue Quellen zu erschließen.“ Ein wichtiger Faktor, welcher die Versorgungssicherheit mit Heizöl gewährleistet, sei, so Funke, die sogenannte Dreifachbevorratung, die die Öl-Versorgung durch drei Bereiche absichert: die strategische Ölreserve von 90 Tagen, die Lagerbestände bei den Händlern und natürlich auch die private Bevorratung durch die Verbraucher.

Falscher Zeitpunkt für Spekulationen und Panikreaktionen

„Auch wenn sich an der physischen Versorgung mit Heizöl nichts ändern wird, haben die Märkte bereits sehr schnell auf die Nachricht eines möglichen Embargos gegen russisches Öl reagiert, was erneut zu einem Auf und Ab beim Heizölpreis geführt hat“, sagt Funke und gibt zu bedenken: „Die gegenwärtige Situation ist derart volatil und unberechenbar, dass wir als Vertreter des mittelständischen Energiehandels keine Einschätzung zur weiteren Marktentwicklung abgeben können und möchten, weil wir seriöse Prognosen derzeit gar nicht für möglich halten.“ Panikreaktionen hält Funke für falsch: „Wir empfehlen den Verbraucherinnen und Verbrauchern, was wir bereits seit Beginn des Ukrainekrieges empfohlen haben: Gelassenheit, die heimischen Heizöltanks stets nach Bedarf auffüllen und die Preisentwicklung aufmerksam beobachten.“

Flüssige Energieträger sind krisensicher

Flüssige, nicht leitungsgebundene Energieträger bleiben insbesondere in Zeiten der Krise ein Garant für Versorgungssicherheit. „Die gegenwärtige Entwicklung zeigt, dass flüssige Energieträger durchaus Vorteile haben“, sagt Funke. „Hohe Energiedichte, gute Lager- und Transportfähigkeit sowie markt- und preisunabhängiges Heizen über längere Zeiträume sind starke Argumente, die dafürsprechen, auch in Zukunft an regenerativ hergestellten flüssigen Energieträgern festzuhalten“, gibt er zu bedenken. Denn bereits heute existieren biogene und synthetische Flüssigbrennstoffe auf Basis erneuerbaren Stroms (Re-Fuels, BioFuels oder auch E-Fuels genannt), die fossiles Heizöl sukzessive ersetzen können und dabei dieselben physikalischen Eigenschaften von herkömmlichem Heizöl aufweisen. „Die Technologie ist vorhanden. Was es braucht, sind die politischen Rahmenbedingungen für ihren Markthochlauf. In modernen Öl-Hybridheizungen können diese flüssigen Brennstoffe nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur CO2-Reduktion, sondern auch zur künftigen Versorgungssicherheit leisten.

Über den VEH

Der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH) vertritt die Interessen von rund 350 vorwiegend mittelständischen Mitgliedsfirmen aus dem Brennstoff- und Mineralölhandel. Die Mitgliedsunternehmen decken rund 80 Prozent des Marktvolumens aller im Verbandsgebiet ansässigen Händler ab – dies entspricht etwa einem Drittel des gesamtdeutschen Brennstoffmarktes.

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